Alpenbiken des SCZ-Süd - Höhen und Tiefen des Motorradfahrens.
Georg Tauchert

Der Wunschtraum der Motorradtour 2000 einmal in den Alpen gemeinsam zu biken ist wahr geworden.

14. Juni 2001, 10.00 Uhr vor dem SCZ-Süd trifft sich die Gruppe welche vom Rechenzentrum Süd aus in Richtung Alpen möchten. Wetter und Stimmung gut - aufgesattelt und losgefahren Richtung Nürnberg wo der erste Haltepunkt die Raststätte Feucht an der A9 ist.

Hier treffen wir die Kollegen aus dem Raum Nürnberg/Lauf. Es sind ja massig Motorradfahrer unterwegs. Nun endlich runter von der Autobahn, durchs Altmühltal Richtungen Süden. Schöne Landschaften und sanfte Kurven lassen die Herzen der Truppe höher schlagen.

Nach zwei, drei Pausen und dem Aufsammelns eines weiteren Bikers geht’s nach Österreich. Sollte es gehen, den so 3 oder 4 Kilometer vor der Grenze, stockt der Tross der Motorräder. Ein Motorrad wird auf Seite geschoben, Kupplungsseil gerissen. Der ADAC ist recht schnell. Doch auch sehr gründlich und repariert es ganz kaputt. So, die Fahrt für einen Kollegen nebst Sozia, ist erst mal vorbei. Bike aufladen und zur Werkstadt fahren.

Dann geht’s weiter nach Bichlbach unserm Quartier in Österreich. Die Kollegen der IVS Rosenheim und München sind schon da. Es ist wirklich nett hier, gemeinsames Abendessen und Planung für den Freitag. Die Gruppen: Heizer "Normalfahrer" Genussfahrer. Die 25 Motorradfahrer hatten sich eingeteilt und es ging in die Quartiere.

Wer schneller fährt hat länger Pause. So machte sich die erste Gruppe auf den Weg. Der Morgen war kühl, und die Tour sollte uns auf sehr hohe Pässe führen, deshalb lange Unterhosen, Felle eingeknöpft. Nun ja, die erste Stunde und in den schattigen Tälern war dies auch gerechtfertigt. Doch die Sonne stieg am Himmel und beim Fahren merkt man es nicht, es ist sogar recht angenehm die Wärme.

Beim ersten Treffen der Schnellen mit den Genussfahrern und den Normalbikern wurde es sehr warm, schon fast heiß in den Lederklamotten. Die Bauchweggürtel, auch Nierengurt genannt, folgen weg und die Felle aus den Jacken geköpft. Super Wetter und eine Aussicht, das Alpenpanorama war überwältigend.

Bauchweg... ähh.. Nierengurt um, Jacke an, Helm auf und weiter. Durch weite Täler und die Pässe rauf. Es sind ja massig Motorräder unterwegs. Die Österreicher haben sich auch voll auf diese eingestellt. Überall sieht man Schilder mit "Bikers welcome". Tja im Winter die Skifahrer im Sommer die Biker...

Gruppenfahren hat seine eigene Dynamik. Der Guide muss seine Gruppe zusammenhalten und der Vordermann passt auf seinen Hintermann auf, damit er ihn nicht verliert. Innerhalb solcher Fahrergemeinschaften ist dies kein Problem (sollte keines sein). Doch wenn nun drei Gruppen unterwegs sind, welche voneinander abhängig sind kann es zu Schwierigkeiten kommen.

Durch einen gesperrten Pass musste die erste und zweite Gruppe umdrehen und fuhr der letzten Gruppe entgegen. Wie auch immer, zwei Motorräder fuhren aufeinander und stürzten. Das Resultat war zwei fahruntaugliche Motorräder, ein aufgeschürfter Arm, ein gebrochenes Wadenbein. Die Österreicher sind ein sehr hilfsbereites Volk, denn es wurde sich um alles sehr intensiv gekümmert. Wie ging es nun weiter. Die Motorräder wurden vom österreichischen Automobilclub versorgt, der Kollegen mit dem Kratzer am Arm als Sozius mitgenommen, der Wadenbeinbruch fuhr mit dem Sanka.

Die Stimmung war getrübt nach dem Unfall, aber es ging weiter mit dem Gedanken doch noch sehr glimpflich davongekommen zu sein. Täler und Pässe, die Sonne schien, gutes Wetter zum Fahren, vielleicht etwas zu warm. Dann Abends wieder in Bichlbach. Durch längere Pausen verursacht und ohne Kopfbedeckung in der Sonne verbringend hatte einige mit Sonnenbränden zu kämpfen, doch das macht sich immer gut wenn man zu Hause wieder ankommt. Das gemeinsame Abendessen wurde mit dem "Wadenbeinbruch" eingenommen.

Samstagmorgen, es regnet was der Himmel so hergibt. Ein Drittel der Fahrer welche schon Samstag als Abreisetag ausgemacht hatten machten sich fertig. Das Quartier bezahlt, hier war es wirklich schön, und ab Richtung Heimat. Der Regen hat nachgelassen und es ging wieder über Ettal die B2 Richtung Augsburg. Hier war der Mittags- und Wolkenbruchstop. Es war geplant wieder Altmühltal, doch nun hatte bei diesem Regen keiner mehr Lust dazu. So ging es die B2 nach Nürnberg, und dann A73 Bamberg. Ich hatte dann 1050 km in drei Tagen abgespult. Für das Einfahren meines 3 Wochen alten Motorrads war es richtig gut.

 

Die noch bleiben konnten oder wollten
Frank Altenburg

Da am Freitag ja, bedingt durch den Unfall, die eigentlich geplante Tour abgekürzt werden musste, hatten die meisten der am Samstag noch fahren wollenden Biker den Wunsch geäußert die Silvretta Hochalpenstraße unbedingt fahren zu wollen.

Daher fuhren wir dann gegen 10:00 Uhr, nachdem der morgendliche Regen nachgelassen hatte, los. Wir waren noch zu siebt. Es ging zunächst mal wieder das Namloser Tal entlang bis Stanzach, dort dann das Lechtal entlang, und bei Warth über Zürs - Lech den Flexenpass runter. Weiter über den Arlbergpass Richtung Bludenz. Dabei konnten wir noch 2 weitere Biker aufsammeln, die sich am Morgen schon ein wenig früher auf den Weg gemacht hatten. Vor Bludenz fing es dann wieder leicht zu nieseln an.

Mit den beiden von der Panne am Donnerstag betroffenen (Waldemar und Gefährtin) war verabredet, sich in Bludenz beim Mittagessen zu treffen. Aber auf Grund der schlechter werdenden Wettersituation (Die 32 Kehren der Silvretta im Regen auf nasser Straße zu fahren, wollte keiner) fuhren wir weiter. So hatten wir Glück, und konnten die 32 Kehren auf trockenem Asphalt bewältigen. Und dies war das eigentliche Highlight der gesamten Tour. Ist nur schade, dass wir dies nicht am Freitag mit allen fahren konnten. Aber diejenigen, die am Samstag früh abgereist sind weil sie eben Regen befürchteten, werden sich jetzt sicher ärgern. Dieser Ärger dürfte sich jedoch in Luft auflösen, wenn Ihr weiter lest.

Nach der Silvretta Hochalpenstraße ging es weiter das Patznauntal entlang. Bei Kappl war dann Kaffee Pause angesagt. Dort meldete sich dann auch Waldemar, der gerade in Bludenz angekommen war. Wir warteten also im Cafe auf Ihn und seine Begleiterin.

Inzwischen regnete es mal wieder, dann war es wieder trocken mit Sonnenschein. Also absolut wechselhaft.

3 weitere Biker verabschiedeten sich an dieser Stelle und fuhren nach Hause. Dann ging es gegen 16:45 endlich weiter. Wir hatten noch das Hahntennjoch vor uns.

Landeck, Imst, und dann rauf auf's Hahntennjoch. Leider jedoch fing es wieder an zu regnen. Und es regnete sich richtig ein. Immer schlimmer. Dazu kam, daß durch das viele Wasser Steine und Splitt auf die sehr Kurvenreiche Straße befördert war. Es war ein Eiertanz auf Nasser Fahrbahn mit Schmutz und Geröll. Dies setzte sich fort bis hinunter in's Lechtal, und auch weiter das Namloser Tal bis nach Bichlbach zurück.

Trotz alledem kann, denke ich, keiner behaupten, es hätte ihm nicht gefallen.

Als Resümee des Ganzen:

Ein Ausflug der Besonderen Art, schöne Landschaften, Aktion und Gemeinschaft. Hier wurde alles geboten, nicht nur ein langweiliger Sonntagausflug sondern Abenteuer pur. Nun soll ja ein bundesweiter T-System Motorrad Event geplant und eventuell durchgeführt werden. Eine Sternfahrt der Motorradfreunde aus den Rechenzentren der DeTeCSM, das wäre doch was.

 

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